Hallo ihr Lieben,
ich frage mich , bin ich die einzige die sich ständig mit der Frage beschäftigt ob es das Kind zu warm/kalt hat? Diese Frage verfolgt mich schon seit der Geburt meiner Tochter vor 6 Monaten. Klar kenne ich auch die Regel „im Nacken prüfen obs Kind schwitzt“ aber irgendwie schwitzt meine Tochter da nie. Selbst wenn die Füsse schwitzen bleibt ihr Nacken trocken. Oder stelle ich mich einfach zu blöd an da irgendwas zu erkennen?!
Bereits einen Tag nach der Geburt war ich zwischen „zu kalt-zieh sie wärmer an“ und „ zu warm, sie überhitzt ja!“ gefangen. Ich erinnere mich noch gut, einen Tag nach der Geburt besuchten uns unsere Familien im Krankenhaus.
„sooo kalte Hände… Ist dir etwa kalt?!“
Es war Dezember, aber mit 12 Grad Außentemperatur nicht wahnsinnig kalt. Bei uns im Krankenhauszimmer waren es gefühlte 25 Grad und meine Tochter trug neben ihrer Windel einen Langarmbody, Strampler, Wickel-Jäckchen und Schlafsack. Ihr Körper war warm ihre Hände jedoch eiskalt. Ich wusste jedoch, dass die Hände bei Babys – aufgrund der noch schlechten Durchblutung- öfters Mal kalt sind und nicht Aussagekräftig sind. Meine Mutter, die die Hände meiner Tochter berührte, sah das etwas anders. Sie sagte mir leicht besorgt, meine Tochter würde frieren ich solle sie unbedingt wärmer einpacken. Naja um ganz ehrlich zu sein, sie sagte es mir nicht auf diesem Wege. Es war eher ein Dialog zwischen ihr und meiner – gerade einen Tag alten Tochter. Meine Mutter fragte diese mit besorgter Stimme „ ohh armes Kind, sooooooo kalte Hände. Ist dir etwa kalt?“ In Anbetracht dessen, dass meine Tochter erst 24h alt war und der deutschen Sprache noch nicht mächtig, antwortete ich für sie. Ich erklärte meiner Mama, dass die Hände nichts über das Wärmeempfinden aussagen. Meine Mutter antwortete darauf nur (zu meiner Tochter) „soo kalte hände, so kalte Hände“. Ja was soll ich sagen, an diesem Punkt erschien es mir am sinnvollsten nicht weiter darauf einzugehen.
Wie es nun mal so ist, stellte auch der familäre Besuch meines Mannes fest, dass unser Kind ja ganz eisige Finger habe und vermutlich schrecklich frieren muss. Auch wenn ich insgeheim wusste, dass meine Tochter nicht friert so beschäftigen mich diese Aussagen noch den ganzen Abend. Letztlich entschied ich, als ich alleine mit meiner Tochter war, sie zu mir unter die Decke zu nehmen. Als ich Nachts dann mit ihr zum Wiegen ins Hebammenzimmer gerufen wurde, sprach mich eine Hebamme sofort darauf an, dass mein Kind es viel zu warm hätte. Es würde so überhitzen, ich solle es schleunigst von einer Schicht Kleidung befreien.
Da stand ich nun – Mutter seit etwas über 24 Stunden und schon total verwirrt.
Neben diesem ersten Ereignis kurz nach der Geburt gibt es noch viele weitere Situation in denen ich zwischen warm und kalt stand.
So fällt mir eine Situation ein, die noch gar nicht so lange her ist. Es war Ende April, meine Tochter war zu dem Zeitpunkt 4,5 Monate alt.
…sie steht kurz vor einem Hitzeschlag…!
Wir mussten mit meiner Tochter ins Krankenhaus weil sie länger einen Hautausschlag hatte, welchen der Kinderarzt nicht zuordnen konnte. Im Hospital schauten sich zuerst zwei Ärzte (Kinderärztin, Dermatologin ) unsere Kleine an, da auch keine sichere Diagnose gestellt werden konnte, wurde der Chefarzt zu rate gezogen, welcher sich Fotos vom Ausschlag meiner Tochter ansah. Seine Diagnose lautete „ Reaktion auf Schweiß – dass Kind ist zu warm angezogen und steht möglicherweise kurz vor einem Hitzeschlag“.
Ich war froh endlich eine Diagnose zu haben, bezweifelte die Richtigkeit allerdings schon ein wenig. Meine Tochter soll überhitzt sein? Wir achten penibel darauf, die Raumtemperaturen in unserer Wohnung unter 20Grad zu halten, meine Tochter trägt generell keine Synthetischen Stoffe sondern nur Baumwolle und zu hause liegt sie nur im Body + dünne Hose. Irgendwie passte da was nicht zusammen. Der Gedanke meine Tochter vielleicht doch zu überhitzen ließ mich in den nächsten Tagen jedoch nicht los…
Da saß ein Kind im SCHNEEANZUG!!!
Einige Tage später hatten wir einen Termin in unserer Kinderarztpraxis zur U-Untersuchung. Draußen waren es um die 15 Grad meine Tochter Mili trug (wie sonst auch) ein Body, Baumwollhose, Langarmshirt und eine dünne Übergangsjacke. So lag sie in Ihrer Babywanne des Kinderwagens. Natürlich ohne Decke und ohne Fußsack- ich will sie ja nicht überhitzen(!)
Im Wartezimmer der Praxis schaute ich mir dann nebenbei die anderen Muttis und Ihre Kleinen an. Und mir fiel auf, dass alle um mich herum noch in Wintersachen bekleidet waren. Neben mir hatte eine Mami ein kleines Mädchen, etwa im Alter meiner Tochter, in einer Babyschale dabei. Das Kind trug nicht nur Handschuhe und Mütze – es trug sogar einen Schneeanzug!!! Und der kleine Junge gegenüber- trug eine dicke Winterjacke, Boots und Kapuze. In diesem Moment fühlte ich mich ehrlich gesagt wie eine Rabenmutter. Ich hatte das Gefühl, meine Tochter viiiiiiiel zu dünn angezogen zu haben und spürte regelrecht die mitleidigen Blicke um mich herum… Jetzt war ich wieder verwirrt, überhitze ich sie vielleicht doch nicht?! Lass ich sie frieren??
Mittlerweile komme ich mit der Kleiderwahl etwas besser zurecht, ich versuche nicht auf andere Babys zu schauen sondern die Signale meiner Tochter zu beachten. Ich fühle zwischendurch oft im Nacken und ihre Beinchen. Insgesamt denke ich, klappt es mittlerweile ganz prima und ich erkenne ob und wann meine Tochter friert.
Dennoch gibt es auch heute noch immer mal wieder Momente wo ich mich frage ob ich sie nun zu kalt oder warm angezogen habe…
Kennt ihr diese Sorgen?